Alle Pflanzen im Hochbeet haben keine Blüten mehr und sind vertrocknet. Ein Pilz, vermutlich der Falsche Mehltau, hat zu diesem Zustand geführt. Die Blühsaison, die für Echium normalerweise bis in den September dauert, ist nun vorzeitig zu Ende.
Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Blattnässe nach den vielen Niederschlägen haben die Pilzentwicklung begünstigt und vorangetrieben. Der Pilz, der sich durch die Luft verbreitet, ist derzeit auch im Gartenbau und im Weinbau ein Problem, wie man der Presse entnehmen kann.
Die Unterschiede der Pflanzen durch die unterschiedliche Bewässerung sind mit bloßem Auge zu erkennen. Um sie auch zahlenmäßig zu erfassen, bestimmen wir noch die Biomasse der oberirdischen Teile der Pflanzen.
Dazu entfernen wir zunächst die vertrockneten Blätter. Dann schneiden wir – bei jeder Pflanze von A1 bis D8 separat – alle Zweige, also Sprossachse und Seitenzweige inclusive der Blütenstände ab, zerkleinern sie und verpacken sie in Papiertüten. Die Tüten mit der Biomasse kommen nun für einige Tage in den Trockenschrank, damit die restliche Feuchtigkeit entweicht. Später werden wir die getrockneten Teile wiegen und so die Biomasse der vier verschiedenen Treatments A, B, C und D vergleichen.
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Die im Bild noch zu sehenden Tropfer mit den Zuleitungen, die Tensiometer usw. bauen wir jetzt auch ab.
Die Pflanztöpfe werden bei Gelegenheit von Mitarbeitenden des Botanischen Gartens auf den Kompost gefahren.
Bevor die Erde später weiter verwendet wird, wird sie auf 90 Grad erhitzt, um Pilze und Schädlinge aller Art zu entfernen.
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Uns interessiert jetzt noch, ob Unterschiede bei der Menge bzw. dem Zustand der Wurzeln zu erkennen sind. Dazu wählen wir drei Pflanzen von Treatment A und drei von D aus. Wir befreien die Wurzeln von Erde mit Hilfe von Wasser. Sie kommen auch in den Trockenschrank und wir werden ihr Trockengewicht bestimmen.
Das Bild zeigt die Wurzeln nach einem ersten Wasserbad. Es lassen sich jetzt noch keine Vergleiche ziehen, da noch zu viel Erdreich an den Wurzeln haftet.
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Weil davon auszugehen ist, dass der Wassertank, die Leitungen und die Tropfer in unserem Hochbeet auch durch Pilzsporen kontaminiert sind, müssen wir das ganze System desinfizieren. Im Botanischen Garten, insbesondere in der Nähe der Gewässer, dürfen wir aber keine in der Landwirtschaft üblichen Pilzmittel verwenden. Als Desinfektionsmittel werden wir also einen Alkohol ( Ethanol) verwenden.
Wir bedanken uns bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Botanischen Gartens und des Institutes für Evolutionsbiologie und Naturschutzgenomik, dass sie uns bei dieser Aktion unterstützen.
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