Wasserpotential

Das Wasserpotential gibt die Verfügbarkeit von Wasser für Pflanzen an einer bestimmten Stelle an. Das Wasser kann im Boden sein, in der Luft oder im Pflanzengewebe.

Für das Pflanzenwachstum ist nämlich nicht die absolute Wassermenge entscheidend, sondern wie stark das Wasser an seine Umgebung gebunden ist, und wie „schwer“ es für die Pflanze ist, das Wasser aufzunehmen, weiterzuleiten und ins Pflanzengewebe einzubauen.

Das Wasserpotential ist eine universelle Größe, wenn es um den Wasserhaushalt von Pflanzen geht, um Pflanzenforschung, um den Zusammenhang zwischen Bodenbeschaffenheit und Ertrag von Nutzpflanzen. Es kann bestimmt werden für den Boden, die Wurzel, das übrige Pflanzengewebe und auch für ein Blatt.

Das Formelzeichen ist Ψ ( griechischer Buchstabe psi). Die Maßeinheit des Wasserpotentials ist die Druckeinheit 1 Pascal ( 1 Pa) bzw. davon abgeleitet 1 hPa (100Pa) oder 1 MPa (1 000 000 Pa).

Reines Wasser hat definitionsgemäß den Referenzwert Ψ = 0. Weil von einer sehr nassen Stelle mit einem Ψ-Wert von null das Wasser „von selbst“ zu einer trockeneren Stelle  fließt (man spricht von einem Potentialgefälle), hat das Wasserpotential dort einen niedrigeren Ψ -Wert also z. B. – 200 hPa. Je trockener eine Stelle im Boden ist, um so kleiner ist der Wert. Sehr trockene Böden haben Werte von – 1 000 hPa = 0,1 MPa.

Das Bild zeigt die Größenordnung des Wasserpotentials in einem Boden, einer Wurzel, einem Ast und einem Blatt.

Wenn Wasser innerhalb eines Astes von einer Stelle zur Astspitze transportiert wird, liegt ein Wasserpotentialgefälle vor, beispielsweise von – 1 MPa zu – 2 MPa.

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Das Bodenwasserpotential misst man i.a. mit einem Tensiometer, auch Bodenfeuchtemesser genannt. Je nach Tensiometertyp werden die Werte direkt abgelesen oder elektronisch ausgewertet (wie im Bild).

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Das Wasserpotential in einem Ast oder einem Pflanzenblatt bestimmt man i. a. , indem man des Ast bzw. das Blatt an der zu messenden Stelle abschneidet, ihn bzw. es in einem geeigneten Transportgefäß ins Labor bringt und dort in einer Scholanderkammer ( s. Bild) das Wasserpotential misst.

Transportable Wasserpotential-Einheiten gibt es aber auch.

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